reputation, vom guten ruf

reputation1Wenn ich Fotos und Videos von Mini-Menschen online stelle, geht es um die Reputation. Darum, jemandes guten Ruf zu schädigen. Dieser Jemand ist das eigene Kind.

Nun, es gibt sehr viele Eltern, eigentlich die Meisten in unserem Bekanntenkreis, die niemals ein Foto oder gar Video ihres Kindes ins Internet stellen würden. Es sei denn der Mini-Mensch darauf ist nicht klar zu erkennen, nur von hinten zu sehen oder hat die Haarpracht im Gesicht. Richtig dämlich finde ich Kinderbilder, auf denen das Gesicht mit einem Emoji unkenntlich gemacht wird. Dann brauche ich die Fotos, meiner Meinung nach, gar nicht erst reinzustellen. Da frage ich mich dann, warum überhaupt? Das kann aber jeder für sich entscheiden. Sicherlich sehen diese Leute es auch sehr kritisch, dass ich von unserer Frieda zahlreiche Fotos auf dieser Homepage und auch bei Facebook und Instagram einstelle. Euch sei versichert, dass Guido und ich uns natürlich im Vorfeld angeregt darüber unterhalten haben, wir aber am Ende beide keine großen Bedenken dabei haben. Denn…

…wir übernehmen Verantwortung für unsere Tochter und gehen somit auch verantwortungsbewusst mit ihren Bildern um. Wir besitzen, so finden wir, eine gute Medienkompetenz und überlegen so ziemlich genau bei jedem Foto und Video, das wir hier oder sonst wo veröffentlichen, ob Frieda es (auch in ein paar Jahren) doof finden könnte. Die Fotos und Videos von ihr sind, unserer Meinung nach, natürlich nicht peinlich für sie. Klar, ein richtiger Kritiker kommt jetzt mit: “ihr wisst doch gar nicht zu 100% was genau eurer Frieda einmal im Leben reputationpeinlich sein wird”. Stimmt. Das wissen wir nicht. Wenn es allerdings einmal so weit ist, dass sie sich über ihre Babybilder beschwert, ist sie auch alt genug mit ihr über die Risiken der Selbstdarstellung im Internet zu sprechen. Wo wir dann wahrscheinlich mitten drin in der Thematik des jugendlichen Leichtsinns und der eigenen facebook-Seite stecken. Internet und soziale Medien sind nämlich Teil unserer sozialen Identität und noch viel mehr die unserer Kinder. Unsere Kinder sind nämlich  “Digital Natives”. Sie kennen keine Welt ohne digitales Entertainment und das Internet. Sie sind Eingeborene und wir bloß Zugezogene [mehr Spannendes über “Digital Natives” in der Titelgeschichte in der Ausgabe August 2015 der Zeitschrift Nido – wir sind eine Familie]. Dies zu verdrängen ist eine Art Realitätsverweigerung. Bis zu dieser Diskussion haben wir sicherlich noch ein paar Jahre Zeit, also zurück zu den Kinderfotos. In irgendeiner Weise pornografisch sind unsere Bilder ebenfalls nicht. Auch wenn wir hier von unserem Familienalltag erzählen und es auch zur Normalität mit einem Kind gehört – wir zeigen unser Mini-Menschen-Mädchen nicht auf dem Töpfchen, wir fotografieren sie nicht wenn sie zahnt und schrecklich weint, wir veröffentlichen hier keinen nackten Babypopo und auch keinen nicht oder nur leicht bekleideten Mini-Menschen im Pool. Ein speckiger Babyfuss beim Platschen oder eine Hand, die nach der Badeente greift, darf es aber sehr wohl mal sein.

Es gibt, wie so oft bei so vielen Themen rund um’s Kind, unterschiedliche Meinungen über die sich streiten oder diskutieren lässt. Guido und ich sind uns jedoch einig und sicher, dass wir hier im Blog und auf den socialmedia-Kanälen mit den Rechten unseres Kindes behutsam umgehen und als Vormund die richtigen Entscheidungen treffen – richtige Entscheidungen für uns als Familie.

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