Ich habe es bereits angekündigt und hier ist er nun. Der Rückblick auf ein Jahr mit Frieda. Vorgestern ist sie also nun ein Jahr geworden. Wahnsinn, wie schnell die Zeit doch echt vergeht und wie schnell die Erinnerungen an und vor allem die Gefühle zu den ersten Tagen und Wochen mit so einem Winzling tatsächlich verblassen. Ich hab’ den Leuten immer nicht so richtig geglaubt, aber es stimmt. Schneller als man sich versieht, ist das erste Jahr schon rum und ein kleiner-großer Mensch flitzt durch die Bude. Wenn wir uns Fotos von vor einem Jahr ansehen, können wir es kaum glauben, dass unser Mini-Menschen-Mädchen einmal so klein und so zart gewesen sein soll. In einem Jahr haben wir wirklich viel zusammen erlebt und ein paar unserer kleinen und großen Meilensteine, Erlebnisse und Familienausflüge möchte ich heute einmal Revue passieren lassen.
Frieda machte sich am 10.12.2014 ziemlich rucki-zucki und ohne große Komplikationen auf den Weg zu uns, wie ihr in meinem der 1000 und 1. Geburtsbericht lesen könnt. Am Anfang waren wir nur damit beschäftigt, ihre Bedürfnisse immerzu zu stillen, so dass sie vor allem an meiner Brust klebte und auf keinen Fall auch nur einen kleinen Augenblick abgelegt werden wollte. Auch in die Arme anderer Personen konnten wir sie kaum geben. Also trug ich sie. Den ganzen Tag. Beim putzen, saugen, einkaufen, am Computer, beim Hundespaziergang, eigentlich immer. Oder ich stillte – egal wann, egal wo. Schnell hatte ich auch diesbezüglich jegliche Hemmungen verloren. Mit meinem super diskreten Still-Hoodie im Julia-typischen Skaterlook (mit so unauffälligen Reißverschlüssen, dass ich die Kapuzenpullis auch jetzt 4 Monate nach Abstillen unbemerkt weitertrage!), ging das auch problemlos ohne Stillschal und Tamtam. Unser erster Familientrip dann ging im Februar nach Antwerpen. Die knapp 2 1/2 stündige Autofahrt ins Nachbarland mit einem Kind, das übrigens NICHT im Auto schlief und die Babyschale so unglaublich hasste, war kaum zu managen. Irgendwie haben wir es alle dann überlebt, aber schön war definitiv etwas anderes. Der Kurzurlaub an sich war wirklich genial und wunderschön. Frieda hatte überhaupt kein Problem damit unterwegs zu sein, getragen von Papa oder Mama war alles drum herum egal. Wer die Fotos aus Antwerpen nicht gesehen hat, kann sie sich im Album Antwerpen 02|2015 anschauen. Interessant zu erwähnen wäre vielleicht noch unser Schwimmkurs, den wir nach ungefähr 4 Versuchen trotz des bereits bezahlten Beitrags einfach abgebrochen haben. Es war für Frieda und uns die absolute Hölle. Bei gefühlten 50°C, in einem kleinen Mini-Bad mit minikleinen Umkleiden und Wickelmöglichkeiten, unglaublichen vielen schreienden Kindern und das eigene mittendrin, das sich wenig bis gar nicht ans Baden gewöhnen konnte. Zum Glück badet Frieda mittlerweile gerne – das hat aber ein gutes haben Jahr gedauert! Im April fand dann in der Thomaskirche Friedas Segnung statt. Weil mir persönlich der Segen Gottes wichtig ist, eine Taufe aber erst später in Frage kommt, wurde Frieda gesegnet. Es war ein ganz wunderbarer Gottesdienst und ein tolles Familienfest im Zeichen des Regenbogens. Auch hierzu gibt es einen klitzekleinen Bericht: Gottes Segen – das 1. große Fest hier auf unserem Blog. Wir gingen bis vor einiger Zeit zum MamaSport, das Kind allerdings immer in der Trage. Im Kinderwagen fuhr sie noch nie gerne. Auch heute noch muss man sie darin richtig bei Laune halten. Kinderwagen fahren ist immer noch nicht das Coolste der Welt. Lieber wurde und wird sie eben getragen.
Neben Kurztrips nach Berlin (sogar in diesem Jahr 2x), an die Ostsee oder zu der lieben Verwandtschaft, war ein weiteres Highlight sicherlich unser erster Sommerurlaub. Es ging im Juli nach Frankreich. Nicht zu weit weg, weil das Autofahren für und mit Frieda auch nach fast 8 Monaten immer noch nicht wirklich angenehmer geworden war. Fotos und unseren detaillierten Reisebericht gefällig? Nordfrankreich + Belgien Aus unserem kleinen Mini-Menschen-Mädchen wurde dann irgendwie ratz-fatz eine kleine Dame, die immer agiler wurde, sich drehte, krabbelte, sich in Windeseile überall hochzog, sich setzte und weiter krabbelte, kletterte und nun nach 12 Monaten entlang der Wände durch die gesamte Wohnung marschiert und flotten Schrittes stundenlang Stühle umherschiebt. Unser Mädchen gönnt sich und somit auch uns nur sehr wenige Ruhepausen. Mittlerweile schläft sie weder vor- noch nachmittags, sondern macht nach dem Essen einen festen Mittagsschlaf. Ganz normal meint ihr? Ja, vielleicht. Bei uns war der Mittagsschlaf aber doch ein heikles Thema. Dazu schreibe ich gerne nochmal gesondert etwas in einem eigenen Beitrag darüber. Bisher schlief Frieda nämlich ausschließlich auf unserem Hundespaziergang in der Trage und so langsam wollte ich doch einmal anfangen, mit ihr auch den Mittagsschlaf im Bett zu üben. Bei der Tagesmutter oder in der KiTa würde sie ja dann auch nicht durch die Gegend getragen werden. Als wäre ein Schalter umgelegt, schläft Frieda nun tatsächlich – einfach so – im Bett. Manchmal eine Stunde, manchmal zwei oder sogar länger. Unsere Hundedame Grete und ich müssen uns nun natürlich etwas umstellen, aber wir sind sehr stolz, dass es so problemlos klappt. Und das ist irgendwie wieder der Beweis für mich, dass man mit einem Kind doch nichts wirklich üben muss. Es kommt alles zu seiner Zeit, in dem Tempo, das das Mini-Menschen-Kind vorgibt.
Nun ist Frieda ein Jahr alt und ihr erstes-zweites Weihnachten steht vor der Tür. Während sie im letzten Jahr noch nicht viel davon mitbekommen hat, ist dieses Mal auch bei uns schon etwas weihnachtliche Deko eingezogen. Am schönsten findet Frieda den leuchtenden roten Stern im Fenster, so zu dem dann immer “Stern über Bethlehem” angestimmt wird.
Ich könnte ellenlang schreiben und erzählen. Es ist so vieles passiert, wir haben vieles erlebt. Es war nicht immer alles easy-peasy, wir stoßen immer wieder an unsere Grenzen, streiten und weinen. Insgesamt aber war dieses erste Jahr mit unserer wundervollen Tochter, das Schönste, Phantastischste, Liebevollste, Bunteste, eErlebnisreichste, Verliebteste, Grandioseste, Aufregendste, Schlafloseste und Abenteuerreichte ever. Diese noch nie zuvor dagewesene Liebe und von diesem Mini-Menschen-Mädchen so bedingungslos geliebt zu werden – dafür gibt es eigentlich nicht genug Worte.
Frieda, wir freuen uns auf dein zweites Lebensjahr.
Der Jahresrückblick in Kürze:
- Geboren: 10.12.2014, 12:05 Uhr mit 53 cm, 3375g, 33,5 cm Kopfumfang im St. Vinzenz-Krankenhaus in Köln-Nippes. Du hattest dunkelbraune Haare und grau-blaue Augen
- In diesem Jahr zum 1. Mal getan: gedreht, gekrabbelt, gesessen, gestanden, gelaufen, Mama und Papa gesagt, durchgeschlafen, gelächelt, Brei gegessen,…
- Glücksmoment: Deine Geburt
- Schreckmoment: Apfelstückchen im Hals stecken
- Dieses Buch fandest du toll: alle diese Soundbücher
- Das machte dir am meisten Spaß: singen, spielen, küssen und kuscheln
- Das konntest du überhaupt nicht leiden: alleine hingelegt werden, Zähneputzen
- Dein Lied des Jahres: das Freundelied von KiKaninchen
- Dein Lieblingsessen: Leberwurstbrot
- Worauf wir dieses Jahr hätten verzichten können: den Schreckmoment oben
- Die schönste Unternehmung: Trips und Urlaube mit unserer ganzen kleinen Familie
- Unser Zu-Bett-Geh-Ritual: von Anfang an läutet bei Frieda die Cloud b Schildkröte den Nachtschlaf ein und begleitet das Umziehen bis Guido und ich dann zu Zweit ihr Gute-Nacht-Lied singen und sie (in der Regel) friedlich einschlummert.