wer so spricht,…

sprechen1>>Wer so spricht, daß er verstanden wird, spricht immer gut.<< sagte einst Molière, ein französischer Kommödiendichter und Schauspieler des Barocks und wenn ich mit diesem Zitat im Kopf auf unser Mini-Menschen-Mädchen schaue, finde ich, dass er damit vollkommen recht hat. Er meint damit natürlich nicht die kindliche Sprachentwicklung, doch lässt sich sein Ausspruch wunderbar auf unsere Frieda übertragen. Was die Sprachentwicklung angeht, macht sie es nämlich etwas anders als die meisten anderen Kinder. Während viele kleinen Menschen ja bereits früh mit dem Brabbeln beginnen, unverständliche Geschichten erzählen, einfach drauf los plappern und dabei ihr eigenes Sprechen trainieren, schien unsere Frieda einfach nur alles aufzusaugen. Sie gurrte nicht, sie lallte nicht und sie sprach nicht oder nur äußerst selten in Silbenketten wie “ba-ba-ba” oder “ogu-ogu-ogu”. Böse Zungen behaupteten ja schon wieder mal, dass sie sprechfaul sei und bestimmt erst sehr spät sprechen würde. Uns bereitete das aber überhaupt keine Sorgen, denn Frieda darf sich bei uns in ihrem ganz eigenen Tempo entwickeln. Wir bemerkten, dass sie schon vor ihrem 1. Geburtstag einen recht großen passiven (Bild-)Wortschatz hatte und auf zahlreiche Gegenstände in ihrem Lieblingsmemory zeigen konnte, wenn wir ein Wort sagten. Klar, “Mama” und “Papa” konnte auch unser Mini-Menschen-Mädchen recht früh sprechen, aber irgendwie feierten wir das gar nicht so, weil es definitiv noch nicht zielgerichtet war. Friedas schien immer nur ganz intensiv zuzuhören und in ihrem kleinen Köpfchen eine Wortsammlung anzulegen. Ein Wörterbuch quasi, ohne es für das Sprechen zu benutzen. Friedas fand bis jetzt immer durch Zeigen, Holen oder Bringen eine Möglichkeit, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse gesehen und verstanden werden. Gleichzeitig hatten Guido und ich aber immer auch den Eindruck, dass sie alles, wirklich alles versteht. Nur sie gab eben kein einziges Wort von sich.

Ich hatte es irgendwann mal gehört oder gelesen und ahnte auch, dass unsere Frieda eher der Typ “Wortsammlerin” sein könnte. Diese Kinder sprechen, brabbeln, lallen und experimentieren sehr wenig mit dem Sprechen und überraschen ihre Eltern dann aber irgendwann ganz plötzlich mit vielen Wörtern, die dann auch fast immer schon richtig ausgesprochen werden. sprechen2Wenn dann die ersten Worte den Mund des Mini-Menschen-Kindes verlassen, dann geht alles rucki-zucki. In wahnsinnig kurzer Zeit sprechen die Wortsammlerin dann auch ihre ersten kurzen Sätze, der Wortschatz scheint zu explodieren. Diese Explosion haben wir bei Frieda zwar jetzt noch nicht wahrgenommen, aber wir merken: Es geht jetzt so langsam los. Plötzlich aus dem Nichts kommen jetzt Worte. “Auto”, “Bobo”, “autsch!”, “Dom”, “Ete” (sie meint damit unsere Hundedame Grete), “auf” (sagt sie zum Hund, wenn dieser z.B. den Ball AUS machen soll) und sie singt alleine und inzwischen unmissverständlich den KiTa-Klassiker “Aramsamsam”. Sie macht inzwischen auch so witzige Sachen und probiert Sprache als Kommunikationsmittel aus. So erzählte mir neulich eine Erzieherin in der KiTa, dass Frieda auf den Boden zeigte und “Ete” sagte, weil sie ihren Obstsalat nicht mehr essen wollte. Kinder machen ja das, was man selbst auch tut. Ihr fragt euch also jetzt nicht, wer bei uns die Reste aus den Frühstücksdosen naschen darf… Wir freuen uns total, dass es jetzt auch sprachlich in größeren Schritten nach vorne geht. Es macht uns großen Spaß noch ein weiteres Kommunikationsmittel dazu zugewinnen, auch wenn wir uns bisher natürlich auch ohne Sprechen wunderbar verstanden haben.

Waren oder sind eure Mini-Menschen-Kinder eher die Plapperer oder die Wortsammler? Haben sie alle Phasen des Brabbelns mitgemacht oder auch einfach plötzlich mit ganzen (fast richtig ausgesprochenen) Wörtern begonnen? Wann ging’s bei euch los?

5 Comments

  • Oh ja meine Zwillinge haben auch eher erst mal gesammelt, so richtig mit sprechen ging es erst los kurz bevor sie in den KiGa (mit 3) kamen. Ihre eigene Zwillingssprache wie man oft hört, haben sie auch nicht gehabt, das lief alles eher nonverbal ab, einzig und allein was bis heute geblieben ist, wenn ihnen was nicht passt, bzw einer mit dem anderen schimpft, dann schimpft der nicht wirklich, sondern quietscht, Und zwar hoch, so richtig hoch….. Ich warte immernoch, dass mal ein Glas platzt. 😉

  • Wir kennen das in ähnlicher Form auch Unser Sohn hat sich auch erstmal Zeit gelassen mit dem sprechen. Als andere Kinder in seinem Alter schon drauf los geplappert haben, hat er noch viel beobachtet und alles um sich herum ” aufgesogen”. Und dann ganz plötzlich, schossen die Wörter nur so aus ihm heraus. Und zwar zum größten Teil schon sehr deutlich und korrekt.
    Heute ist er 4 1/2 und seit 2 Jahren staunt jeder über seine sprachliche Entwicklung. Erst recht die, die uns damals am liebsten Logopädie empfohlen hätten;-)

  • Hallo ich hab drei Jungs … Mein großer hat zeitig und gut gesprochen . Wobei mein mittlerer spät im Vergleich zum großen angefangen hat und heute mit 6 auch noch so Problemchen damit hat. Mein kleiner 20 Monate spricht gut und er lernt wahnsinnig schnell neue Wörter . Gerade jetzt fängt er mit 2 Wort-Sätzen an .. Also wie ihr seht hat jedes Kind sein eigenes Tempo ..

  • Meine kleine ist fast 20 Monate alt und es ist genau so.Sie redet und redet und redet.plappert alles nach und möchte ständig singen.

  • Bei meinem mittlerweile 3-jährigen Sohn Jakob war es ganz genau so! Kein Babygebrabbel, keine lustigen Sprachübungen gar nichts, aber er hat alles verstanden und konnte mit mir kommunizieren und verständlich machen was er wollte. Manchmal ein wenig Rätselraten, aber meistens ging es gut. Und dann mit knapp 1 1/2 oder 1 3/4 ging es los. Täglich neue Worte, ganz schnell zusammenhängende und passende Worte, erste kleine Sätze und und und… dann schwere Worte “Raupe Nimmersatt”, “Heißluftballon”, mittlerweile hat er einen ausgeprägten Sprachschatz mit langen Sätzen und schwierigen Worten, oft grammatikalisch einwandfrei und spricht deutlich besser als andere Kinder in seinem Alter. Logisch kommt auch mal ich hab das Wasser “ausgetrinkt”, aber das ist auch total normal mit gerade 3 Jahren…

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