das abenteuer babysitter wagen?!

>>Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.<<, so heißt es ja in einem sehr bekannten afrikanischen Sprichwort. Und es stimmt auch ziemlich sicher – irgendwie zumindestens. Wir kommen, wie so viele andere junge Eltern von Kleinfamilien, allerdings bis jetzt ganz gut alleine zurecht. Wir meistern Betreuungsengpässe irgendwie selbst, wechseln uns ab und geben uns dabei auch manchmal nur “die Klinke in die Hand”, weil dann der jeweils andere schon wieder los muss. Eine Unterstützung durch Verwandte oder vertrauensvolle Bekannte haben Guido und ich nicht in unserer Nähe. Omas und Opas und alle anderen Onkel, Tanten und auch Lieblingscousine Zarah wohnen einfach alle zu weit entfernt. Wir rocken den Alltag unserer kleinen Familie also alleine. Okay, nicht ganz alleine, denn unser Mini-Menschen-Mädchen geht ja nunmal, seitdem ich nach meiner Elternzeit wieder in Teilzeit als Lehrerin arbeite, in die KiTa neben meiner Schule. Dort hat sie natürlich vertraute Bezugspersonen und sammelt auch vielfältige soziale Erfahrungen mit anderen Mini-Menschen-Kindern. Es läuft echt gut bei uns und mit uns, aber doch bleibt in unserer daily-routine manchmal einfach wenig Raum, Zeit und Stimmung mehr für Guido und mich als Paar, für die sich Liebenden. Und damit meine ich definitiv nicht, dass uns Zweisamkeit und Intimität fehlt. Das ist es nicht. Im Moment treibt mich einfach gar nichts raus, weil ich abends einfach am liebsten zu Hause bin. Wenn, dann geht Guido aus. Es geht uns aber jetzt darum, dass wir uns sehr gut vorstellen können, abends auch mal wieder gemeinsam ins Kino, Essen oder ein Bierchen trinken zu gehen und Freunde zu treffen. Nicht stundenlang. Für den Anfang würde uns tatsächlich ein Stündchen reichen. Raus als Mann und Frau und nicht immer nur als Mama und Papa.

Frieda-sitter gesucht ?!

Deshalb ist in uns der Entschluss gereift, dass wir nun, nach etwas mehr als 2 Jahren, das Abenteuer Babysitter tatsächlich wagen wollen. Ich habe mich also mal rangesetzt und einen Aushang entworfen. Der soll also unter die Leute. Neee, natürlich nicht gerade an die Kleinanzeigen-Pinwand bei Rewe, sondern schon eher sehr zielgerichtet. Ich dachte da z.B. an die Katholische Hochschule hier um die Ecke, in der man so einiges rund um Kinder studieren kann oder an die Oberstufe des Mädchengymnasiums oder die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Stadt oder so. Ich schrieb also erstmal so drauf los, dass wir für unsere lustige, empfindsame Tochter Frieda (2) eine langfristige und vor allem liebevolle „Baby“sitterin suchen, für die ein bedürfnisorientierter Umgang mit Kindern kein Fremdwort ist. Ich schrieb auch, dass wir niemanden suchen, der im nächsten Jahr ein Auslandsjahr plant, sein Studium beendet und in den Job geht oder in eine andere Stadt zieht. Wenn wir uns an jemanden vertrauensvollen binden, dann nämlich gerne für länger. Vor allem, weil Übergänge und sich wechselnde Umstände für unsere Frieda immer wieder schwierig sind. Und als ich diese ganzen Zeilen so tippte und tippte, da wurde ich mir schon wieder so unsicher. Will ich das wirklich alles? Was ist uns an einem Babysitter alles wichtig? Sind das zu hohe Ansprüche an einen Babysitter, der im Endeffekt ein- oder zweimal im Monat zu uns kommen soll? Bin ich eine gluckenhafte Übermama? Übertreibe ich? Mache ich mir zu viele Sorgen? Kann ich mich nicht abnabeln? Ich speicherte meinen Aushang trotz meiner Bedenken ab und löschte ihn nicht. Er liegt jetzt hier auf dem Desktop meines Computers und wartet aufgehängt zu werden. Wage ich es wirklich? Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich mach’s einfach. Ich habe ja nichts zu verlieren, denn ablehnen und absagen können wir ja immer noch und dann ändert sich eben doch nichts. Aber dann ändert sich nichts, weil ich nicht will, weil ich (vielleicht?) noch nicht bereit bin. Wäre das schlimm? NEIN! Bestimmt nicht!

Habt ihr vielleicht einen (fremden) Babysitter engagiert und könnt eure Erfahrungen teilen? Oder habt ihr vertraute Bekannte oder Verwandte in der Nähe, die zwischendurch mal auf eure Mini-Menschen aufpassen? Wie denkt ihr über meine Gedanken und unseren Entschluss, es einfach mal mit einem Frieda-Sitter zu probieren?

9 Comments

  • Bei uns passen immer Oma und Opa und die Liebe Tante auf❤️
    Unsere Maus kommt noch nicht mal in die Betreuung kurzzeitig in Hotels

  • Das ist natürlich toll, wenn man Verwandte in der Nähe hat. Den “Luxus” haben wir nicht. Kurzzeitige Betreuung in Hotels? Das klingt viel schlimmer als ein Babysitter, den man langsam und behutsam kennenlernt… argh! Wer macht sowas mit kleinen Mini-Menschen?

  • Wir haben für unseren kleine Murmel (1.5) über Freunde eine ganz tolle Banysitterin gefunden.
    Sie kommt einmal die Woche fest, ob wir was vor haben, arbeiten müssen oder auch nichts ansteht. Einfach das eine Routine drin ist. Und dann nach Bedarf.
    Sie bringt ihn ins Bett, badet ihn, macht im Abendessen, geht auf den Spielplatz und ist einfach nur lieb und nett.
    Und das Beste von allen, die Murmel liebt sie abgöttisch.

  • Den Schritt zum Babysitter habe ich auch noch nicht geschafft. Da aber auch jegliche Verwandtschaft in der Nähe fehlt, ist es für 2017 geplant.

  • Wir haben eine ganz tolle Babysitterin! Unsere Kleine findet sie super! Sie wohnt bei uns in der Straße und wurde mir von einer Nachbarin mit Kindern empfohlen. Wir haben sie seit dem 1. Geburtstag. Das erste halbe Jahr war ich aber immer dabei. Es gab also eine Eingewöhnung. Nach einem Jahr kam sie auch Abends. Mittlerweile fordert unsere Tochter ein, dass auch die Babysitterin sie ins Bett bringt. Gut, dann “müssen” Mama und Papa eben essen gehen.. wir brauchten zunächst einen Babysitter für Tagsüber, da unsere Tochter jetzt gerade (mit 3 ) in den Kindergarten gekommen ist. Vielleicht kann euch auch jemand jemanden empfehlen?

  • Ich war selbst Babysitter und habe diesen Job geliebt und mich in der Familie unfassbar wohl gefühlt. (Wir kannten uns aus dem Kindergarten in dem ich mein FSJ gemacht hab. Wir waren uns also nicht fremd.) Ich war auch einmal die Woche da. Mama und Papa waren entweder nicht da oder konnten mal in Ruhe den Haushalt schmeißen und Bürokratie erledigt.

    Jetzt bin ich seit 6 Monaten selbst Mama eines kleinen Mannes und kann es mir überhaupt nicht vorstellen eine fremde Person auf den Mini aufpassen zu lassen. Meine Eltern, klar. Die schaffen es sogar das brustverliebte Stillkind ins Bett zu bringen. Meine Großeltern gehen auch schon mal mit ihm spazieren. Zwei gute Freundinnen hätte ich noch im Hinterkopf, denen ich auch ein paar Stunden tagsüber zutrauen würde. Aber fremde? Nääääääh. 😉 Aber der Mini ist ja auch noch superminiklein. Vielleicht in eineinhalb Jahren. Ich glaube irgendwann kommt der Punkt an dem es okay wäre.

    Ich bin prinzipiell der Meinung: hör auf dein Herz. Mütterliche Intuition liegt nie falsch. Und wenn ihr das Bedürfnis habt euch Freiräume zu schaffen, dann geht es an. In euerm Tempo, mit Eingewöhnungszeit und in aller Ruhe. Das wird!

  • Als langjährige Babysitterin und jetzt Mama kann ich nur sagen: einfach mal wagen. Wie Frauke schon schreibt, ist eine Eingewöhnung sinnvoll. Die ersten Male einfach mit dabei sein bzw in anderen Ecken des Hauses verkriechen und die Minis mit Sitter machen lassen und ab und zu reinschauen. Am allerwichtigsten ist aber die Chemie zwischen allen: es bringt nichts wenn Mama mit Sitter gut kann, Mini aber den Sitter ablehnt oder wenn Baby und Sitter können, und man als Mama aber kein Vertrauen zum Sitter hat. Wenn ihr jetzt merkt es ist doch zu früh, dann einfach in ein paar Monaten wieder probieren. Ein guter Babysitter wird das schon verstehen.

  • Ich babysitten jetzt schon seit 11 Jahren -man wie die Zeit rennt-. Viele Kinder habe ich vom Krabbelalter bis auf die weiterführende Schule begleitet. Ich liebe es immer noch, auch wenn ich mit 27 schon selbst Mama sein könnte. Oder vllt gerade deswegen.
    Was du in deinem Aushang beschreibst, ist keineswegs gluckenhaft oder übertrieben. Einfach mal aushängen, schauen wer sich meldet und kennen lernen. Im Endeffekt merken die Eltern und auch die Babysitter ganz schnell, ob die Chemie stimmt – auch zu den Kleinen. Und dann läuft das meiste von alleine (so kenne ich es jedenfalls :)).
    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Suche!

  • Wenn ich einen Babysitter benötige, dann schaue ich eigentlich immer in die Babysitter Portale wie http://www.sitly.de oder die anderen, die es noch so gibt. Sie haben viele Unterschiede aber auch viele Gemeinsamkeiten. Aber in der Regel schaue ich auf die Bewertungen der anderen Eltern und wähle so den Babysitter aus. Bisher immer mit guten Erfolgen.

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